Häufige Fragen zu Grauer Star

Die Behandlung des Grauen Star ist einer der häufigsten operativen Eingriffe überhaupt. In Deutschland werden jährlich etwa 700.000 Operationen - bei denen die trübe Linse durch eine klare, künstliche Linse ausgetauscht wird - durchgeführt.
Weil der Graue Star (medizinisch Katarakt genannt) die Folge der natürlichen Alterung der Augenlinse ist, ist früher oder später fast jeder davon betroffen. 

Hier haben wir die häufigsten Fragen rund um die Graue Star OP für Sie zusammengefasst:

Prof. h.c.* Dr. med. A.-M. Parasta ist ihr Operateur bei MUNICH EYE Augenzentrum München

FAQ Grauer Star

Wann sollte der Graue Star operiert werden?

Je früher, desto besser. Aus den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte geht hervor, dass deutlich weniger Komplikationen auftreten, wenn die Operation in einem frühen Stadium erfolgt. Die Erklärung dafür ist simpel: im Laufe der Zeit verhärtet sich beim Grauen Star die Augenlinse immer mehr. Ist sie in einem frühen Stadium noch weicher, lässt sie sich viel schonender und sicherer entfernen.

Je früher der Graue Star behandelt wird, desto schonender lässt sich die getrübte Augenlinse entfernen

Wie ist der Ablauf einer Operation des Grauen Star?

Die eigentliche Implantation dauert nur etwa 10 bis 15 Minuten.
Doch vorher sind folgende Schritte wichtig:

  • Voruntersuchung: es werden alle Details zur OP besprochen und die Augen eingehend untersucht, vermessen und die Wahl der optimalen Linsen getroffen
  • Hausarztuntersuchung: der Eingriff erfolgt ambulant und findet in einem leichten Dämmerschlaf statt. Deshalb ist eine Freigabe durch den Hausarzt nötig
  • OP-Tag: insgesamt sind Sie ca. 2 Stunden in unserem OP-Zentrum in Riem. Erst erfolgt die Vorbereitung durch die Anästhesie, dann der eigentliche Eingriff. Durch einen kleinen Zugang in der Hornhaut wird die verhärtete Linse entfernt. Das erfolgt entweder mittels Ultraschall oder der modernen, schonenden Nanolasermethode. Durch diesen Zugang wird auch die flexibel faltbare Linse eingesetzt und platziert. Das operierte Auge erhält einen durchsichtigen Verband und nach der postoperativen Überwachung und einer kleinen Stärkung können Sie wieder nach Hause gebracht werden
  • erste Kontrolluntersuchung am Tag nach der OP: die Sehschärfe wird überprüft und die weitere Nachsorge besprochen

Wieviel bekomme ich von dem Eingriff mit?

Die Operation des Grauen Star findet in Tropfanästhesiestatt. Dadurch werden keine Spritzen am Auge benötigt. Unsere Anästhesisten versetzen Sie in einen leichten Dämmerschlaf, sodass Sie während der OP ganz entspannt und ruhig sind.

Welche Methoden zur Linsenentfernung gibt es?

Der Eingriff kann wahlweise mittels konventioneller Ultraschall-Technik oder der schonenden
Nanolaser-Technologie erfolgen. Die Vorteile der Nanolaser-Technologie sind die geringere Temperaturabgabe ins Auge und die geringere Verletzungsgefahr der hinteren Kapsel.

Beim Nanolaser wird die Energie nur im Inneren der Sonde abgegeben

Welche Linsen kann man implantieren, wenn ich Grauen Star habe?

 

Wenn alle Voraussetzungen für ein optimales Ergebnis gegeben sind, spricht auch bei Grauem Star nichts gegen den Einsatz von Multifokallinsen oder Isofokallinsen wenn diese gewünscht sind.
Eine andere Möglichkeit ist der Linsenaustausch mit Monofokalen Linsen, die entweder die Ferne oder die Nähe korrigieren. Eine Brille zu tragen ist dann in den meisten Fällen weiter erforderlich.

Werden immer beide Augen operiert?

Sehr häufig ist ein Auge früher von einer Linsentrübung betroffen als das andere. In der Regel folgt aber das zweite sehr bald nach. Deshalb ist es empfehlenswert, eine zeitnahe Versorgung beider Augen zu planen. Es werden aber nicht beide Augen in einer Sitzung operiert. Meist ist ein Abstand von mind. 1-2 Wochen für die Operationen vorgesehen.
Wenn eine Versorgung mit Multifokallinsen gewünscht ist, sollte der Zeitraum zwischen beiden OP’s nicht länger als eine Woche sein. Der Unterschied kann sonst zu Irritationen beim Sehen und zu Beschwerden bei der Gewöhnung an die neuen Sehverhältnisse führen. Multifokallinsen funktionieren als optisches System nur, wenn beide Augen damit versorgt sind.

Wie lange bleiben die implantierten Linsen im Auge? Kann die Linse im Nachhinein ausgetauscht werden?

Die implantierten Linsen bleiben lebenslang im Auge und müssen nicht ausgetauscht werden. Die ‚Lebensdauer‘ der Linsen wird auf ca. 90 Jahre geschätzt.
Sollten Multifokallinsen bei der Grauen Star OP gewünscht sein, muss dies bereits bei der OP-Planung festgelegt werden. Ein späterer Austausch von Standard-Linsen in Multifokallinsen ist im Nachhinein nicht mehr möglich.

Kann sich die Sicht nach einer Grauen Star Operation wieder verschlechtern?

Die künstliche Linse hat eine optische Stabilität von ca. 90 Jahren. Da der Graue Star nur die natürliche Linse betrifft bleibt die Implantierte Linse klar.
Bei der Grauen Star OP wird der Linsenkern entfernt. Die natürliche Linsenkapsel bleibt erhalten und an diese Stelle wird die neue Linse implantiert. Durch natürliche Veränderungen an der Linsenkapsel kann sich ein sogenannter ‚Nachstar‘ entwickeln. Dieser kann aber in einer kurzen Laserbehandlung in wenigen Minuten behoben werden.

Spüre ich die implantierte Linse in meinem Auge?

Nein. Die implantierte Linse wird an der Stelle Ihrer natürlichen Linse platziert und wird deshalb nicht wahrgenommen. Ein Fremdkörpergefühl entsteht immer nur durch eine Reizung der Augenoberfläche, wie z.B. durch ein Sandkorn.

Wann darf ich nach einer Grauen Star OP wieder Auto fahren, Sport treiben, Lesen und am Bildschirm arbeiten?

Nach einer Grauen Star OP ist Folgendes zu beachten:

  • Auto fahren: hierfür ist eine Sehschärfe von über 80%nötig. Nachdem die Implantation beider Linsen abgeschlossen ist, erfahren Sie bei der Nachuntersuchung, ob Sie diese schon erreicht haben
  • Sport: bei normalem Heilungsverlauf sind Schwimmen, Joggen und leichte Sportarten bereits ab der zweiten Woche nach der Operation erlaubt. Mit schwerer körperlicher Belastung (z.B. Kraftsport) sollten Sie bis zur vierten Woche nach der Operation warten.
  • Lesen / fernsehen / arbeiten am Bildschirm: am Tag der OP sollen Sie Ihre Augen schonen und am besten geschlossen halten. Ab dem zweiten Tag können Sie gern fernsehen, am Bildschirm arbeiten oder lesen, jedoch die Augen nicht exzessiv beanspruchen.
  • Schminken: ist eine Woche nach der OP wieder möglich. Wichtig ist dabei, die Hornhaut nicht zu berühren und keine großen Druckauszuüben. Wir empfehlen, nach der Linsenimplantation keine angebrochenen Kosmetika, sondern nur frische Packungen zu verwenden.

Ab wann ist Sex nach einer Augenoperation wieder möglich?

Grundsätzlich belastet die sexuelle Aktivität an sich die Augen nicht. Es geht mehr um Infektionsrisiken und Verletzungsrisiken:

Nach einer unkomplizierten Augenoperation an den Linsen (Grauer Star / Linsenaustausch zur Sehkorrektur oder ICL Implantation) ist das Auge vor einer mechanischen Beanspruchung (Reiben, Druck auf das Auge, Keim belastete Umgebung, Staub, u.ä.) zu schützen, um das Risiko für Infektionen zu reduzieren. Sofern dies gewährleistet ist, spricht auch nichts gegen Geschlechtsverkehr -  in moderatem Umfang - nach einer Augenoperation. Extreme Praktiken sollten bis zum Ende der Heilungsphase besser nicht erfolgen. Bei normaler Heilung ist eine Woche nach der Operation das Auge diesbezüglich i.d.R. als normal zu betrachten. Hinweise zur besonderen Schonung aufgrund individueller Besonderheiten erfolgen ggf. durch Ihren Augenarzt oder Ihre Augenärztin nach der Augenoperation. 

Was kostet eine Graue Star Operation?

Hier finden Sie einen Überblick über die KOSTEN einer Grauen Star Behandlung.
Diese sind im Wesentlichen abhängig von Linsentyp, Linsenstärke und Verfahren. Je nach Versicherung fallen Zuzahlungen oder Eigenanteile in unterschiedlicher Höhe an.

Für Selbstzahler beginnen die Kosten für eine Graue Star OP ab ca. 2.500 Euro pro Auge

Was zahlt die gesetzliche Krankenkasse bei einer Grauen Star Operation?

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen bei einer Grauen Star OP die Kosten für eine Standardversorgung. Der Eigenanteil liegt hier bei ca. 75 Euro pro Auge.
Ist eine Individualversorgung mit Premium-/Multifokallinsen und/oder Nanolaserverfahren gewünscht, beginnen die Kosten für eine Zuzahlung etwa ab 1.600 Euro pro Auge.

Was zahlt die private Krankenversicherung bei einer Grauen Star Operation?

Eine Standardversorgung bei einer Grauen Star OP wird in der Regel von privaten Kostenträgern erstattet.
Ist eine Individualversorgung mit Premium-/Multifokallinsen und/oder Nanolaserverfahren gewünscht, ist eine Erstattung vom jeweiligen Tarif abhängig.

Was kostet das Nanolaserverfahren?

Die Kosten für das Nanolaserverfahren betragen ca. 900 Euro.

Gesetzliche Krankenversicherungen übernehmen die Kosten hierfür nicht.

Private Krankenversicherungen entscheiden eine Kostenerstattung nach Einzelfall (z.B. bei bestehenden Hornhauterkrankungen, wo das Risiko von Hornhautzellverlusten durch die herkömmliche Ultraschallmethode besteht)